Muss ich ein negatives Gutachten bei der Führerscheinstelle abgeben?

Wer sich einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) unterzieht, hofft auf ein positives Gutachten – schließlich ist es Voraussetzung, um den Führerschein zurückzubekommen. Doch was passiert, wenn das Ergebnis negativ ausfällt?

Zunächst das Wichtigste: Ein negatives MPU-Gutachten muss nicht bei der Führerscheinstelle abgegeben werden. Das bedeutet, Betroffene haben das Recht, das Ergebnis der Untersuchung zurückzuhalten, wenn es für sie ungünstig ausfällt.

Der Hintergrund: Die MPU wird zwar von der Führerscheinstelle angeordnet, aber das Gutachten geht nicht automatisch dorthin. Stattdessen erhalten Betroffene das Ergebnis zunächst selbst – mit der Möglichkeit zu entscheiden, ob und wann sie es einreichen.

Warum Zurückhalten sinnvoll sein kann

Ein negatives Gutachten bescheinigt, dass aus Sicht der Gutachter aktuell Zweifel an der Fahreignung bestehen. Durch das Zurückhalten eines negativen Gutachtens können die Betroffenen später einen neuen Versuch starten und dann mit der richtigen Vorbereitung wohl besser die Anforderungen erfüllen – etwa nach weiteren Abstinenznachweisen oder einer psychologischen Aufarbeitung der Problematik.

Was tun nach einem negativen Gutachten?

Ein negatives MPU-Ergebnis ist kein endgültiges Urteil – aber ein klarer Hinweis darauf, dass noch Handlungsbedarf besteht. Wer ein solches Ergebnis erhält, sollte:

  1. Das Gutachten genau analysieren – was waren die Gründe für die negative Bewertung?
  2. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, z.B. durch Verkehrspsychologen
  3. Geduldig und gezielt an den Anforderungen arbeiten, z.B. Abstinenzzeiten einhalten, Verhalten ändern und nachweislich reflektieren.
  4. Einen neuen Anlauf planen, wenn die Voraussetzungen verbessert wurden.

Fazit

Ein negatives MPU-Gutachten ist ärgerlich, aber kein Grund zur Panik – und vor allem keine Pflicht zur Vorlage bei der Führerscheinstelle. Wer sein Gutachten nicht einreicht, wahrt sich die Möglichkeit, an sich zu arbeiten und zu einem späteren Zeitpunkt besser vorbereitet in die MPU zu gehen. Wichtig ist eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Gründen für das negative Ergebnis – und der Wille, daran zu arbeiten. So stehen die Chancen gut, beim nächsten Versuch ein positives Gutachten zu erhalten und den Weg zurück zum Führerschein zu schaffen.

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